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Ninh Hoi

Commando Naretto

Col Deo Coma

Einleitung

Am frühen Morgen des 27. Juli 1949 macht sich in Ninh Hoa ein Konvoi zur Versorgung der Posten nördlich des Col de Babonneau bereit zur Abfahrt.

Der Konvoi besteht aus 13 Fahrzeugen, darunter zwei Panzerspähwagen. Die Besatzung besteht aus zwei Sections der C.C.B. des III/2° R.E.I., einer Section Partisanen (dem Commando Partisan der 11° Compagnie des III/2° R.E.I.) und einer weiteren Section.

Um 05:30 Uhr bricht der Konvoi in Richtung Norden auf der Route Coloniale 1 auf.
Man passiert die ersten Stunden des Tages die Posten über Van Gia und Tu Bong hinaus ohne Zwischenfall.

Karte der Region Khanh Hoa mit Nha Trang und Ninh Hoa (6,6 MB)

27. Juli 1949 - Col Deo Coma

Gegen 10:00 Uhr befindet man sich auf einem schwierigen Straßenabschnitt, nahe Ninh Ma etwa sechs Kilometer südlich vom Col Deo Coma, wo die steile Küste rechts der schmalen Straße in das Meer hinab fällt.

Die Fahrzeuge sind zu diesem Zeitpunkt auf einer Strecke von ca. 1800 Metern verteilt. Während die Spitze der Kolonne bereits die Brücke 329.031 erreicht hat, hängen vier Fahrzeuge etwa 300 Meter hinter dem Rest des Konvois zurück.

Plötzlich wird der Panzerspähwagen an der Spitze der Kolonne von einem gut gezielten Geschoss aus einer Bazooka getroffen und ist nicht mehr einsatzfähig.

Dies war das Signal für den Angriff. Ein heftiger Überfall bricht über den Konvoi herein. Etwa 600 bis 700 Vietminh des Bataillons 360, verstärkt durch Kräfte des Bataillons 208, greifen die sämtliche Fahrzeuge der Kolonne an.

Die Besatzungen springen aus den Fahrzeugen und versuchen, so gut es geht, die Verteidigung zu organisieren.
Die Sections unter den Lieutenants Henge, Colin und Nicot, sowie Sergent-Chef Narretto können sich größtenteils regruppieren, aber das Commando Partisan der 11° Compagnie wird komplett aufgerieben.

Citation

à l´ordre de la Brigade

des Legionärs Karl Scherder, 11° Cie., III/2° R.E.I.


Einer der Verteidiger welcher sich besonders auszeichnet ist der Legionnaire Karl Scherder. Mit seinem F.M. gelingt es ihm, sein Fahrzeug zu verteidigen, zudem beteiligt er sich an zwei Gegenangriffen.

Der Kampf währt bereits über eine Stunde, bis eine Gruppe von 15 Legionären unter Lieutenant Rastouil aus dem Posten Tu Bong zur Verstärkung eintrifft.

Gegen Mittag greifen schließlich auch Spitfires, aus Tourane kommend, in das Gefecht ein und es gelingt kleinen Gruppen der Verteidiger, sich in Richtung Tu Bong zurückzuziehen.

Gegen 13:30 Uhr bricht in Nha Trang, dem Sitz des 2° R.E.I., ein Konvoi zur Unterstützung auf.
Die Truppe unter Chef de Bataillon Carion besteht aus fünf Zügen, darunter auch die Musiker des 2° R.E.I. und eine Section der 64° C.R.A.L.E.

Während man Tu Bong gegen 18:00 Uhr erreicht, sind die Vietminh immer noch zwischen den brennenden Fahrzeugen zugange.

Als man dann schließlich bei Einbruch der Dunkelheit den Ort des Überfalls erreicht, kann man die Vietminh unter dem Einsatz von Mörsern endlich in die Flucht schlagen.

Bilanz

Sämtliche Fahrzeuge des Konvois sind bereits zerstört. Aber durch den Einsatz der Kolonne aus Nha Trang gelingt es tatsächlich noch Überlebende an den Fahrzeugen zu retten. Einer von ihnen ist Caporal Francesco Panitteri di Lagarde

Fast alle Überlebenden des Überfalls wurden schwer verletzt, so auch Karl Heinz S., von dem das nachfolgend gezeigte Foto stammt.
Die Gefallenen werden zum Großteil auf dem Friedhof von Van Gia beigesetzt.

Van Gia

am 30. April 1950

Foto von Karl Heinz S., 11° Cie., III/2° R.E.I.


Die Verluste sind hoch, so hat u.a. Lieutenant Médecin Bernard Gateau vom III/2° R.E.I. bei dem Überfall sein Leben verloren.
Zudem fielen Sergent-Chef Marcel Hubert, Sergent Jacques Emmanuel, Sergent Fritz Geiber, Caporal Friedhelm Gerdinand, Caporal Gerhard Zachmann, die Legionäre Klaus Arfert, Maurice Duval, Mario Fernandez y Alavrez, Hans Otto Geil, Marius Ghiotti, Heinz Gottwald, Jean Marie Hennig, Guy Jean Baptiste, Giovanni La Rocca, Janos Mihalcsik, George Moroz, Alfred Schaaf, Franciscus Van Mechelen, Otto Winet und Wenzel Wohner, sowie etwa ein Dutzend Cavaliers des 5° Cuirassiers.

Genaue Zahlen sind jedoch nicht bekannt. Sicher ist, es ist bislang einer der schwersten Überfälle für das Bataillon.

Caporal Francesco Panitteri di Lagarde

Während des Gefechts an den Beinen schwer verletzt, war Caporal Francesco Panitteri di Lagarde nicht mehr in der Lage sich fortzubewegen. Trotzdem gelang es ihm, sich über Stunden bis zum Eintreffen der Kolonne zu verteidigen.

Aufgrund der schweren Verletzungen verlor er sein linkes Bein, sowie einen Arm und wurde als Invalide aus der Legion entlassen.

Für seine Tapferkeit wurde ihm im Jahre 1980 die Ehre zuteil, die Hand des Capitaine Danjou anlässlich der Camerone Feier zu tragen.