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Na San

Einleitung

Im Herbst 1952 stößt Giap mit seinen Divisionen weiter in Richtung Laos vor. Die zahlreichen kleinen Garnisonen in der Region sind bedroht und müssen evakuiert werden.
Aufgrund seiner günstigen örtlichen Gegebenheiten wählt General Salan den Posten Na San aus, um dort seine Kräfte zu sammeln und den Gegner zu stoppen.
Na San liegt westlich des Schwarzen Flusses im Thai-Hochland, etwa 200 Kilometer von Hanoi entfernt.

Karte des Thai-Hochlands um Na San (6,7 MB)

Oktober 1952

Im Oktober 1952 befindet sich im Tal von Na San nur ein kleiner Posten mit einer Landepiste von 1100 Metern.
Doch bald ziehen sich die Thai Bataillone der Region nach Na San zurück und weitere Einheiten werden nach dort verlegt.

In Rekordzeit gelingt es u.a. dem III/5e R.E.I., welches am 26. Oktober 1952 eingeflogen wurde, mit dem Einsatz von 400 Coolies und Pioniereinheiten ein System von zunächst zehn Stellungen (Points d´Appui/P.A.), von Stacheldraht und Minenfeldern umgeben, um die Landebahn herum auszubauen.

Na San

Dakota C-47 auf dem Flugfeld

November 1952

Ab dem 19. November 1952 kommen noch weitere sieben Stellungen auf den höher gelegenen Hügeln dazu, welche die Piste einsehen können dazu, welche mit Mörserunterständen ausgestattet werden.

Die beiden B.E.P., welche am 19. und 20. November 1952 eintrafen, werden zunächst ausserhalb von Na San eingesetzt. Das 1er B.E.P. in Co Noi und das 2e B.E.P. in Chien Dong

Gleichzeitig haben die Vietminh ihren Ring um Na San enger geschlossen. Ab dem 21. November 1952 kommt es jeden Tag zu Gefechten, und die B.E.P. werden umgehend auf die P.A. in Na San verlegt.
Giap schluckt den Köder zunächst. Er entsendet dafür 13 seiner 24 Bataillone im Thai-Hochland.

Ab 22. November 1952 hat Colonel Gilles, der dieses Unternehmen vor Ort führt, zehn Bataillone und eine Artillerieabteilung in Na San.
Darunter sind das 1er B.E.P., das 2e B.E.P., das III/3e R.E.I. und das III/5e R.E.I., plus mehrere Bataillone Vietnamesen, Thai und Marokkaner, sowie das 3e und 6e B.P.C., als auch eine eigens für Na San aufgestellte Mörserkompanie der Legion, die 1° C.M.L.E.

Na San

Blick von einem der P.A.

23. November 1952 - Point d´Appui 8

In der Nacht vom 23. auf den 24. November 1952 kommt es zum ersten schweren Angriff auf eine Stellung der Legion.
Der Gegner geht mit dem Regiment 88 gegen den P.A. 8 vor, der von der 11e Compagnie des III/5e R.E.I. unter Capitaine Letestu gehalten wird.
Mit der Unterstützung von Mörsern des P.A. 7 kann der Angriff bald zurück geschlagen werden.
Während die 11e Compagnie 5 Tote, 6 Vermisste und 13 Verletzte hat, lassen die Vietminh 64 Tote zurück.

Nach dem Fehlschlag bricht Giap die Angriffe zunächst ab. Für den Rest des Monats November 1952 beliebt es ruhig.

Am 28. November 1952 werden einige Legionäre der 11e Compagnie für ihre Leistungen in Na San durch Bao Dai ausgezeichnet.

Auszeichnung

des Legionärs Heinrich S., III/5° R.E.I.

für seinen Einsatz in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1952 als MG-Schütze

30. November auf 01. Dezember 1952

Zu den schwersten Angriffen kommt es mit Beginn des Monats Dezember 1952.

In der Nacht vom 30. November auf den 01. Dezember 1952 starten die Vietminh ihren Angriff auf Na San mit einem heftigen Granatfeuer. Alle P.A. werden angegriffen.
Die P.A. 24 und 22 bis, welche von Thai-Kompanien besetzt waren, werden in der Nacht von den Vietminh überrrannt.
Gegen 05:00 Uhr kommt für das 2e B.E.P. der Befehl zum Gegenangriff auf den P.A. 22 bis.
Bis 07:00 Uhr bringt man sich in Position, dann starten die 2e C.I.P.L.E. und die 4e Compagnie ihren Vorstoß auf den P.A. 22 bis. Man findet den P.A. jedoch verlassen von den Vietminh vor.
Auch die restlichen Kompanien des 2e B.E.P. stoßen nun vor und beginnen mit den Aufräumarbeiten.

Ab 09:30 Uhr wird das 2e B.E.P. sukzessive auf dem P.A. 22 bis herausgelöst. Zunächst verlegen die 2e C.I.P.L.E. und die 6e Compagnie ins Zentrum, um dort einen neuen Auftrag zu erhalten.
Sie sollen nun das 3e B.P.C. bei der Rückeroberung des P.A. 24 unterstützen.

Ab 12:30 Uhr stößt die 2e C.I.P.L.E. mit einer Kompanie Tirailleurs auf einen Hügel auf der linken Flanke vor, ohne auf Widerstand zu treffen. Es gibt jedoch fünf Verletzte durch Mörserbeschuss.
Unterdessen wird das 3e B.P.C. bei seinem direkten Vorstoß auf den P.A. 24 trotz mehrstündiger Bombardierung durch die französische Luftwaffe in einen Nahkampf verwickelt.
Aber es gelingt, den P.A. 24 bis 14:00 Uhr mit Unterstützung der 6e Compagnie wieder zu besetzen und zu halten.

Na San

Blick vom P.A. 21 bis am Morgen des 02. Dezember 1952

01. auf 02. Dezember 1952 - P.A. 21 bis

In der Nacht vom 01. auf den 02. Dezember 1952 trifft es die 10e Compagnie des III/5e R.E.I. auf dem P.A. 21 bis.
Bei dem heftigen Angriff des Regiments 209 fällt Lieutenant Bonnet. Er wird durch Lieutenant Blanquefort an der Spitz der 10e Compagnie ersetzt. Dieser wird durch Lieutenant Bachelier unterstützt, der aber ebenfalls bald seinen schweren Verletzungen erliegt.
Trotzdem kann der Angriff, der bis in den Morgen andauert, abgewehrt werden. Es finden sich ca. 350 tote Vietminh um den P.A., dazu werden 50 verletzte Vietminh gefangen genommen.

Na San

die Bilder vom Schlachtfeld lassen die Heftigkeit der Kämpfe erahnen

01. auf 02. Dezember 1952 - P.A. 26

In der Nacht vom 01. auf den 02. Dezember 1952 wird auch der P.A. 26 des III/3e R.E.I. heftig attackiert.
Der Kampf, bei dem die Vietminh schwere Waffen einsetzen, dauert mehr als vier Stunden. Die letzte Angriffswelle starten die Vietminh noch im Morgengrauen. Aber auch diese wird abgewehrt und an den Hängen des P.A. finden sich am Morgen 237 tote Vietminh.
Für die erfolgreiche Abwehr bei nur 7 Toten und 22 Verletzten erhält das III/3e R.E.I. seine sechste Palme auf seine Fahne.

Siehe dazu P.A. 26

Na San

Nachschub per Luftabwurf

Foto von Joseph W., III/3° R.E.I.

Dezember 1952

Nach den schweren Kämpfen der vergangenen Tage, zieht sich ein Großteil der Vietminh von Na San zurück. Giap hat dort mehr als 1500 Tote und 2000 Gefangene verloren.
In der Folge ziehen Giaps Divisionen an Na San vorbei. Die 312. Division zieht in Richtung Sam Neua und die 316. Division nach Diên Biên Phu.
Trotzdem bleiben Teile der Regimenter 88, 102, 174 und 176 in der Umgebung von Na San, um einen Ausbruch der Truppen in Na San zu verhindern.

Die französischen Truppen in Na San führen in der Folge nun einige Vorstöße in die Region durch. So ist das 2e B.E.P. am 19. und 20. Dezember 1952 an einem Vorstoß auf Son La beteiligt.
Am 25. Dezember 1952 stoßen drei Parabataillone, darunter das 2e B.E.P. auf das 20km entfernte Co Noi vor, während zwei weitere Parabataillone über Co Noi abspringen.
Ab dem 29. Dezember 1952 bauen die fünf Bataillone in Co Noi eine Festung aus.

Januar bis August 1953

Während das 1er B.E.P. am 17. Januar 1953 wieder nach Hanoi verlegt wird, nimmt das 2e B.E.P. an zahlreichen Vorstößen in der Region um Na San teil. Hauptsächlich auf der Axe Bang Che Lung - Ban Co und am 30. Januar 1953 auf Ban Y Luong.
Auch die anderen Einheiten der Legion beteiligen sich u.a. an der Öffnung der R.P. 41 und anderen Operationen in der Gegend.

Die Vietminh verzichten zwar auf Angriffe auf Na San, haben aber immer noch etwa vier Regimenter in der Region und blockieren die Ausbrüche.
Das 2e B.E.P. unternimmt am 17. Februar 1953 einen Vorstoß auf Ban Khao, wird dann wieder nach Na San verlegt, bevor es am 22. Februar 1953 nach Hanoi zurückkehrt.

Ab März 1953 werden einige der Truppen in Na San, in die verschiedenen Stellungen in der Plaine des Jarres und Louang Prabang transportiert, um den Vorstoß der Vietminh auf Laos zu verhindern.
Das III/3e R.E.I. verlässt Na San am 26. März 1953, das III/5e R.E.I. folgt am 25. April 1953.

Für einige weitere Monate übernimmt Na San die Rolle einer Offensivbasis im Thaihochland. Die abziehenden Einheiten werden durch andere Einheiten ersetzt. So wird das III/13e D.B.L.E. Ende Februar 1953 nach Na San eingeflogen, wo es bis in den Juni 1953 verbleibt.

Na San 1953

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Fotos von Erich B., 11e Cie, III/13e D.B.L.E.

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Evakuierung im August 1953

Das neue französische Oberkommando unter den Generälen Navarre und Cogny entschließt sich jedoch im Verlauf des 1953 für die Evakuierung von Na San und die Errichtung einer weiteren offensiven Stellung, um den Zugang zu Laos zu blockieren: Diên Biên Phú.

Na San wird vom 05. bis zum 12. August 1953, komplett evakuiert. Auch Legionäre sind unter dem letzten Einheiten, die Na San verlassen, da Pioniere der Legion die Stellungen zerstören, nicht ohne noch einige Minen für den Feind zurücklassen.